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Sommerferien 2020, Marina di Ragusa, Sizilien (Teil 3)

Einbau neue Navigation auf der «AMORE»

Wie im letzten Bericht schon erwähnt, haben wir uns entschieden eine komplett neue Navigation einbauen zu lassen bei der Ortsansässigen Werft hier in Ragusa. Alle Details zur neuen Anlage die Termine und der Preis wurden geklärt.

Die Lieferung der neuen Geräte sollte 3, max. 5 Arbeitstage und die Montage sollte zusätzlich max. 7 Arbeitstage gehen. Das war die Ausgangslage. Doch leider verzögerte sich die Lieferung der Geräte und es dauerte 2 Wochen bis mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

Wir vereinbarten somit mit der Werft neu den Montagebeginn auf am Montag 03. August 2020, also eine Woche später als ursprünglich geplant. So fuhren wir am Montag 03. August 2020; 08:35 die «AMORE» zur Werft und legten an der Mole der Werft an. Somit konnte der Ausbau der alten Geräte und der Einbau der neuen Geräte starten.

Wir konnten logischerweise wärend des Tages nicht an Bord sein, wenn die Arbeiten in vollem Gange waren. So haben wir uns dazu entschlossen das Land auch noch auf dem Landweg mit unserem Auto zu erkunden und noch Geschenke für die daheimgebliebenen zu kaufen.

Am Montag führen wir nach Pozzallo. Pozzallo ist von unserer Marina 30 Fahrminuten Richtung Südost entfernt und gehört noch zum Gemeindekonsorzium Ragusa. Es leben dort etwa 19300 Einwohner welche mehrheitlich in der Landwirtschaft, Industrie, Fischerei und der Schifffahrt arbeiten. Die Fläche beträgt ca. 14.94 km2 und der höchste Punkt ist 20 müM. Von Pozzallo gibt es eine Auto-Fährverbindung nach Malta. Heute ist Pozzallo leider auch bekannt wegen den vielen Migranten die aus Nordafrika (Libyen, Tunesien und Ägypten) hier an Land kommen und in Europa Asyl suchen. In Pozzallo gibt es wunderschöne Sandstrände und Buchten zum Ankern.

 

Die Kinder wollten den Aetna sehen uns so machten wir einen Ausflug nach Riposto. Riposto gehört zur Provinz Catania, liegt in östlicher Richtung und hat etwa 14500 Einwohner, der höchste Punkt liegt auf 7müM und die Fläche entspricht ca. 12 km2. Die Einwohner arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft und im Tourismus. In Riposto ist auch der Porto dell´Etna.

    

 

 

 

 

 

 

 

 

In dieser Marina hatte Remo letztes Jahr auch eine Segelyacht besichtigt. Die Segelyacht war in einem sehr schlechten Zustand und das ist sie heute noch. Die Yacht steht am gleichen Ort und sieht noch schlechter aus als im letzten Jahr. In der Nähe des Yachthafens gibt es einen Fisch- und Gemüse Markt der täglich mit den frischen Produkten auf sich aufmerksam macht. Wir staunten nicht schlecht, als wir Pfirsiche so Gross wie Orangen sahen oder die gebogenen Gurken mit einem unglaublichen Aroma und die getrockneten Tomaten die man Essen kann wie Pommes Chips. Ein Hochgenuss für den Gaumen. Es war klar, hier gehen wir nicht mit leeren Händen nach Hause; es wurde eingekauft!! Wir spazierten weiter Richtung Norden und die Gassen und Strassen wurden immer düsterer, schmutziger und verkommener. Viele Häuser, wenn man sie noch so nennen kann, stehen zum Verkauf. Wir drehten um und spazierten in die Marina um etwas zu Essen. Die Marina ist sehr sauber, die Bedienung ist freundlich und das Essen war gut. Am späteren Nachmittag fuhren wir wieder zur «AMORE» zurück. Auf der «AMORE» angekommen sahen wir, dass alle alten Geräte demontiert worden sind und das Bus-System fertig eingezogen war. Remo war zufrieden.

Am nächsten Tag, es war Mittwoch haben wir uns für einen Shoppingtag entschlossen. Nach einem köstlichen Frühstuck in einem Restaurant in der Marina brachen wir auf nach Ragusa zu einem grossen Shoppingcenter. Dort hatte es alles was das Herz begehrt und noch viel mehr. Da sich Remo nicht besonders über diesen Tag freute, sollte seine Freude erst noch kommen. So fuhren wir wieder zur «AMORE» zurück und da strahlten Remo´s Augen wie diejenigen der Kinder an Weihnachten. Der Einbau der Geräte ging vorwärts, der Kartenplotter im Cockpit, wie auch die Multifunktionsgeräte beim Niedergang, der Autopilot auf der Steuersäule und die beiden Funkgeräte waren bereits montiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An den beiden kommenden Tagen wurden die Restlichen Geräte montiert und angeschlossen an das Bus-System. Danach wurden am Samstag die Geräte Programmiert- und kalibriert. So konnten wir uns am Samstag Nachmitttag vertraut machen mit den neuen Geräten und diverse Test durchführen und die Anzeigen auf unsere Bedürfnisse einstellen.

So stand am Sonntag die Ausfahrt mit den neuen Geräten auf dem Programm. Wir legten um 11:15 in der Marina di Ragusa ab und steuerten Kurs Richtung Malta. Dabei konnte musste jeder an Bord ein von Remo vorgegebenes Programm steuern, um sich mit dem Schiff vertraut zu machen. Danach hiess es Segelsetzen! Autopilot ein und hoch mit den Segeln! Doch, da steht eine Meldung auf dem Display des Autopiloten «kein Antrieb angeschlossen»……. Und der Autopilot steuerte nicht wie von ihm verlangt. Langes Gesicht bei Remo und tausend Fragezeichen. Remo konnte das nicht verstehen der Antrieb ist eingebaut, soviel konnte er noch prüfen. Es war nicht logisch und so war es dann auch mit der Lösung! Alle Sicherungen für die Navigation sind eingeschaltet und es tut sich nichts. Somit muss der Antrieb auf einer anderen Sicherung sein und so war es dann auch. Der Antrieb des Autopiloten ist auf der Sicherung «Kompassbeleuchtung», hmmm das muss man als klar strukturiert denkender Mensch zuerst draufkommen. Nach 6 ½ Stunden liefen wir wieder in der Marina die Ragusa ein und machten «AMORE» am Steg fest. Es hat noch ein paar Kleinigkeiten, die von der Werft noch gemacht werden müssen, ansonsten bin ich von der sauberen Arbeit von «Peppe» begeistert. Die Holzarbeiten wurden sauber ausgeführt und man hat das Gefühl, dass die Geräte seit Anfang in der «AMORE» eingebaut waren.

 

 

 

 

 

 

Am Montag wäre noch ein Segeltag geplant gewesen, aber wir wurden informiert, dass noch die letzten Pendenzen und Abschlussarbeiten sowie die letzten Kalibrierungen gemacht werden. Nur leider hatte die Werft keine Zeit an diesem Tag und die Arbeiten werden auf den nächsten Besuch auf der «AMORE» verschoben.

So kam es am Dienstag zur grossen Schiffsreinigung, weil wir ja am Mittwochmittag nach Palermo fahren, um dort mit der Fähre Richtung Genua- und von Genua nach Hause zu fahren. So war der Plan!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es hiess also Deckschruppen, Fender reinigen, ganzes Schiff innen reinigen, 800 Liter Wasser auffüllen, Bettwäsche abziehen, Luken abdecken, alles was wieder nach Hause musste soll ins Auto gepackt werden damit wir am Mittwoch nur noch einsteigen und abfahren können. Ruth holte also das Auto und stellte es auf den dafür vorgesehenen Platz für Ein- und Auslad. Jedoch darf man auf dem Platz max. 30 Min. parkieren. Ruth teilte das Remo nochmals klar und unmissverständlich mit, aber er meinte darauf nur « es ist abends um 19:00 und wir sind in Italien, das kümmert niemanden die haben alle Feierabend und sind am Strand». Ihr ahnt es schon, oder? Es ist mehr als eine halbe Stunde vergangen und wir sind alle am Einpacken und Schwitzen wie die Pinguine in der Wüste- und dann erklingt der Ton einer Auto-Alarmanlage. Ein kurzer prüfender Blick, alles ist in Ordnung unser Auto steht, wie es parkiert war. Doch 5 sec. Später sehen wir wie, wie unser Auto rückwärts aufgeladen und dann abtransportiert wird. Die beiden Buben sind am Weinen unser Auto wird gestohlen und Ruth setzt zu einem Sprint an Richtung dem Übeltäter, dass wir schon dachten es gibt einen neuen Schweizer Rekord im Damen Hürdenlauf. Scheiss Situation, Auto weg, wohin? Morgen Fahren wir Richtung Palermo, alles ist schon reserviert…. Remo musste die Kinder bei Laune behalten und kann sich auf Ruth verlassen. Ruth kann sich mit Englisch und ein bisschen Italienisch problemlos durchsetzen, so die Denkweise von Remo. Tatsächlich konnte Ruth zwei Italienern die Situation schildern und dem einen ist letzte Woche genau das gleiche passiert. Die beiden fuhren Ruth zum Übeltäter und erklärten dem dann, wo Gott hockt, ob es Ihm eigentlich noch gehe der unschuldigen Frau aus der Schweiz mit drei Bambinis das Auto zu stehlen usw. Leider nutzte das alles nichts und Ruth musste für die Dienste des Übeltäters € 120.00 bar bezahlen.

Nach diversen Verabschiedungen verliessen wir Ragusa Richtung Schweiz, wo wir sicher und gesund alle am Donnerstag 13. August 2020; 23:01 wieder ankamen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausfahrt Palermo                             Unterwegs                                       Ankunft in Genua

Unser Fazit, wir durften 5 ½ Wochen Ferien in Sizilien verbringen und wir wären alle am liebsten jetzt schon losgesegelt um unsere grosse Reise, welche auf 2021 geplant ist zu starten. Nur haben wir doch noch einige Pendenzen zu erledigen bis es dann soweit ist.

Wir konnten viele Leute kennenlernen und erfuhren viel über die Mentalität der Italiener und das Land. Wir wurden immer freundlich und zuvorkommend behandelt und wenn es mal harzte, mussten wir nur die Kinder ins Spiel bringen und dann wurde alles in Bewegung gesetzt das es funktioniert. Kulinarisch ist Italien für uns etwas Fantastisches, wir haben immer sehr gut gegessen und die Italiener wissen die Kulinarik zu pflegen.

Für uns waren die Ferien einen Test wie es sich so anfühlt wenn wir alle so nahe aufeinander sind und wir können Sagen, es fühlt sich extrem gut an und für uns ist klar, wenn wir die Gesundheit haben werden wir nächstes Jahr die grosse Reise und unseren Traum verwirklichen. Wir hoffen, mit unserer kleinen Berichterstattung ein bisschen zu vermitteln, was wir erleben durften. Wir haben extrem viel über uns und natürlich auch über die Technik und Aufbau der «AMORE» gelernt und das war eine extrem Wertvolle Erfahrung.

Wir wünschen Euch eine schöne Zeit. Bleibt gesund und geniesst das Leben!

Seemännische Grüsse
Crew der «AMORE»

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Remo Walker

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Steven Lutz

    Lieber Remo und Familie,

    Ich fahre von einem Maxx Regio-Treffen nach Hause und lese in Eurem Logbuch. Echt der Hammer was Ihr so erlebt habt. Ich wünsche Euch noch weitere schöne Etappen bei Eurer Reise,. Ich bin schon gespannt auf weitere spannende Beiträge.

    Häbät Sorg, Liebe Grüsse Steven

    1. Remo Walker

      Hallo Steven

      Das ist ja vielleicht ein Kompliment. Es freut uns sehr, dass Du unsere Erlebnisse verfolgst. Es bleibt spannend was wir alles bis jetzt schon erlebt haben.
      Wir wünschen Dir alles Gute und natürlich nur das Beste.

      Seemännischer Gruss
      “AMORE” Crew